Blog-Layout

Gesprächsgruppen - ist das was für mich?

Saskia Epler • 9. März 2021

Oder: Was bietet mir eine Gesprächsgruppe?

Hilfe zur Selbsthilfe

Manchmal steht man vor Herausforderungen, die man alleine nicht bewältigen kann. Vielleicht kennt man bereits Menschen, die in der gleichen Situation sind und kann auf deren Erfahrungen und Tipps zurückgreifen.

Manchmal aber auch nicht.

Das Wissen von Menschen, die ziemlich genau das erleben, mit dem man selbst sehr beschäftigt ist, ist nicht nur hilfreich, sondern oft auch heilsam. Dadurch entsteht innerhalb einer Gruppe eine Möglichkeit gezielter Selbsthilfe.

Durch diese Unterstützung eröffnen sich neue Perspektiven, also Blickwinkel auf die eigenen Schwierigkeiten oder Belastungen. Diese aus eigener Kraft und mit gemeinschaftlicher Unterstützung zu bewältigen kann ein sehr kraftvolles und bestätigendes Erlebnis sein.


Aktiver Austausch

Ist man "untereinander" schmilzt das Eis sehr schnell. Oft lacht man an manchen Stellen sogar über das Thema und die eigenen Probleme - das erleichtert ungemein.

"Ich weiß genau, wie du dich fühlst!" ist einer der Sätze, die ganz oft fallen. Und dann wird berichtet, wie man selbst versuchte, sein Problem zu lösen und welche Wege man ausprobierte, um seinen Herausforderungen zu begegnen.

"Hast du schon mal DasundDas ausprobiert?" wird dann oft gefragt und man merkt: "Hey, das ist ein guter Ansatz - das möchte ich mal versuchen."

In der Gruppe entsteht ein vertrauensvoller und aktiver Austausch - am besten angeleitet durch eine Fachperson, die moderiert, nachfragt und Tipps oder kleine Übungen mit auf den Weg gibt.

Teil einer Gruppe zu sein ist eine stärkende Erfahrung, man doktert nicht mehr alleine herum, sondern erhält viel nützliches Feedback. Für viele ist es richtig schön, bei einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen zusammen zu sitzen und Abstand zum Alltag zu gewinnen, obwohl man über ihn spricht. Das erleichtert ungemein.


Vernetzung

Häufig vernetzen sich Gruppenmitglieder über die regelmäßigen Treffen hinaus. Es entsteht ein regelmäßiger Austausch, der dann wieder seine Moderation zum gemeinsamen Termin findet. Via WhatsApp oder anderen Messengern wird der Austausch erweitert. Man trifft sich zum Kaffeetrinken oder auch mal auf dem Spielplatz mit den Kindern. (Nach Corona wird das alles wieder möglich sein - eine gute Aussicht!)

Vernetzung bedeutet auch, sich Literatur zum Thema zu empfehlen oder Verbände, Ärzt*innen oder Hilfsmittel. Zusammen kann man sich über Behördliches austauschen (und manchmal auch zusammen die Augen verdrehen ...)

Es tut gut, Teil eines Netzes zu sein, denn das gemeinsame Wissen steht plötzlich allen zur Verfügung.


Gemeinsam sind wir stark

Das Gruppengefühl stärkt, trägt ein Stückchen mit und gibt Sicherheit durch den aktiven Austausch.

Endlich nicht mehr alleine oder nur im Internet-Forum unterwegs - sondern Teil einer Gruppe Gleichgesinnter oder Ähnlichfühlender.

Eine Gruppe kann zwar keine eventuell notwendige Therapie ersetzen, aber diese sinnvoll ergänzen oder einfach so für einen bereichernden Austausch sorgen.


Bei Interesse an den Gesprächsgruppen: Rufen Sie mich an oder schreiben mir!

Ich führe bereits Listen und benachrichtige Sie, sobald die aktuelle Lage rund um die Pandemie Gesprächsgruppen wieder zulässt.

Unter Gesprächsgruppen finden Sie alle Informationen.


von Saskia Epler 26 Aug., 2022
Von gewohnten Mustern zum selbstbestimmten Gestalten
von Saskia Epler 21 Juni, 2021
Erschöpft - Mütter und ihre spezifischen Herausforderungen
von Saskia Epler 09 März, 2021
Oder: Was bietet mir eine Gesprächsgruppe?
von Saskia Epler 28 Feb., 2021
... etwas zu verändern!
Neuanfang, Psychotherapie, Komfortzone, Psychologische Beratung
von Saskia Epler 24 Jan., 2021
Was genau ist eigentlich die Komfortzone? Und wieso sollte man etwas derart gemütlich Klingendes überhaupt verlassen? Was ist denn außerhalb? Unkomfortables? Unsicheres? Am Ende noch Gefährliches? Wäre es da nicht schlauer zu bleiben, wo man ist? Die Komfortzone ist jener Bereich, in dem wir uns sicher fühlen. Alles um ums herum ist uns bekannt: Die Abläufe, die Systeme, unsere Rollen darin und auch die Grenzen. Sie sichern uns. Und sie begrenzen. Nach außen und eben auch nach innen. Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gewagt? Ein Kleidungsstück eines ganz anderen Stils gekauft? Zum ersten Mal Achterbahn gefahren? Geheiratet? Ein Kind geboren, adoptiert oder zur Pflege angenommen? Eine Patchworkfamilie gegründet? Den Job gekündigt? Eine neue Ausbildung begonnen? Eine neue Kaffeesorte gekostet? Einen Sprung vom Turm in's Wasser gewagt? Nein gesagt? Hilfe angenommen? Diese Aufzählung zeigt bereits: Etwas Neues kann unterschiedlich groß, klein oder intensiv sein. Alle Beispiele bringen etwas mit sich, das uns ganz und gar nicht gefallen will: Ungewissheit. Und gerne auch Sorgen, Kosten, Schmerz, Konflikte, Einbußen, Selbstrücknahme ... Die Sicherheit - mit Sicherheit zweischneidig! Gerne leben wir Menschen in unserer sicheren kleinen Hütte, umgeben von einem sicheren Zäunchen. Im Kamin lodert ein warmes Feuer, wir sitzen in einem gemütlichen Sessel. Stellen Sie sich dies ruhig einmal genau so vor! Sie sitzen in diesem solide gebauten Häuschen. Vor dem Fenster weht ein leichter Herbstwind. Die Fenster sind benetzt von Nieselregen. Die Nachmittagssonne will sich durch die Wolken kämpfen. Ihre Füße strecken sich geradezu von selbst dem wärmenden Feuer entgegen. Ihr Rücken lehnt sich in das weiche Kissen. Ihre Hand spürt die Tasse mit heißem Kaffee oder Tee, die Sie halten. Ihr Tagwerk ist getan, die Ruhe wohlverdient. In den nächsten Tagen haben Sie frei. Sie atmen tief ein und mit einem Seufzer wieder aus. Herrlich. Und nun stellen Sie sich vor, es klopft jemand an Ihre Tür. Sie wissen, er möchte Ihnen erneut etwas anbieten: Sie sollen ihn doch unbedingt auf eine Überraschungsreise begleiten. Es soll an einen Strand gehen. Irgendwo auf der Welt. Getanzt soll dort werden - die Musik lebendig und rhythmisch sein. Es werden Drinks serviert werden und es stehen allerhand Besichtigungen auf dem Urlaubsprogramm. Ihr Besucher oder ihre Besucherin möchte unbedingt von Ihnen begleitet werden, weil er oder sie weiß, wie gut ihnen das tun wird. Wie fühlt es sich an, nun die Tasse abzustellen und aufzuspringen? Den Besuch hineinbitten, sich zu besprechen. Eine Liste anfertigen mit allem, das Sie mitnehmen wollen, Taschen packen, für Proviant sorgen, jemanden zum Blumen gießen organisieren ... Die wenigsten von uns rufen nun innerlich: "Endlich! Auf geht's!" Wieso eigentlich nicht? Weil wir lieber in den bleiben, was wir kennen. Und dabei ist es wirklich einerlei, ob dies aufregend oder langweilig ist. Ob es uns geistig oder emotional anregt oder eher anödet. Wir nehmen, was wir kennen und halten es fest wie der Drache seinen Schatz. Und da hockt dieses Wesen gern mal ein paar Hundert Jahre alleine in einer dunklen Höhle auf diesem Goldberg. Oder scheut keine Mühe, diesen auf unsensible Art zu verteidigen.
Weitere Beiträge
Share by: